11.07.2025

Radfahrer stirbt auf L80 bei Luckenwalde:  Gemeinde fordert endlich sichere Strecke


Nach einem tödlichen Unfall auf der L80 bei Luckenwalde wird der Ruf nach einem Radweg lauter. Gemeinde und Verein fordern seit Jahren mehr Sicherheit – doch der Bau verzögert sich weiter, weil die Straßenbehörde überlastet ist.

Bürgermeister Stefan Scheddin (l.) und Michael Schulze vom Verein Schulradwege – hier in Frankenförde – fordern seit Jahren einen Radweg an der L80 in Nuthe-Urstromtal.

Frankenförde. Ein tragischer Unfall hat sich vor rund einer Woche auf der L80 bei Luckenwalde ereignet. Ein Radfahrer und eine Autofahrerin kollidierten – der Mann auf dem Fahrrad starb. In Nuthe-Urstromtal fragen sich viele: Warum gibt es in dem Bereich immer noch keinen Radweg?

 

Nach Polizeiangaben war der Fahrradfahrer am Mittwochmorgen, den 2. Juli, gegen 9.30 Uhr zwischen Frankenfelde und Frankenförde unterwegs. Eine 60-jährige Autofahrerin wollte ihn überholen. Dabei „fuhr der Radfahrer ersten Erkenntnissen zufolge aus ungeklärter Ursache offenbar in Richtung Fahrbahnmitte, sodass es zur Kollision mit dem Pkw kam“, so die Polizei.

 

Nach Unfall bei Luckenwalde: Ruf nach Radweg wird lauter

Michael Schulze vom örtlichen Verein Schulradwege kämpft seit einigen Jahren für einen Radweg an der L80 – besonders zwischen dem Abzweig nach Frankenfelde und den Orten Frankenförde und Zülichendorf. Die MAZ berichtete mehrfach darüber.

 

„Der Unfall ist wirklich traurig“, sagt er. Unabhängig von der Schuldfrage zeige er, „wie nötig ein Radweg dort ist“. Auch Nuthe-Urstromtals Bürgermeister Stefan Scheddin (parteilos) zeigt sich betroffen und spricht allen Beteiligten sein Mitgefühl aus – auch der verunglückten Autofahrerin.

 

Die Straße sei aufgrund der Kurven und des dichten Verkehrs nicht geeignet, um Autos und Fahrräder zugleich darauf fahren zu lassen: „Wer dort Rad fährt, begibt sich in Lebensgefahr“, so Scheddin.

 

Zuständig für den Bau eines Radweges ist der Landesbetrieb Straßenwesen. Auch dort hat man das Problem offenbar erkannt und zumindest den Abschnitt zwischen Frankenfelde und Frankenförde in den „vordringlichen Bedarf“ eingeordnet, wie es heißt. Der Radweg-Bau soll also priorisiert behandelt werden – eigentlich.

 

„Wegen einer Vielzahl anderer zu betreuender Straßen-, Brücken- und auch Radwegebaumaßnahmen konnte der Landesbetrieb Straßenwesen mit der Planung noch nicht beginnen“, sagt Sprecher Steffen Streu.

 

Das bedeutet: Dem Landesbetrieb fehlen die Kapazitäten. Dementsprechend bleibt offen, wann der lang ersehnte Radweg gebaut werden kann.

Für die Gemeinde und den Verein heißt es daher vorerst weiter: abwarten und durch konstruktive Gespräche versuchen, den Radweg-Bau voranzutreiben.

 

Doch damit will sich Michael Schulze nicht zufriedengeben: „Dann werden wir uns die nächsten Schritte überlegen.“ Neue Fahrrad-Demonstrationen schlägt er vor, notfalls auch unter der Woche. Die nächste Aktion hat der Verein bereits geplant. Sie findet am Samstag, 19. Juli, ab 14 Uhr zwischen Zülichendorf und Frankenförde statt.

Foto, Text: Philipp Goschala 

MAZ online 11.07.2025