05.09.2022

Fahrraddemo für einen neuen Radweg


Sichere Wege für Schüler der Grundschule in Zülichendorf und der weiterführenden Schulen in Luckenwalde gefordert

Zahlreiche Radfahrer setzten sich per Tour auf dem Drahtesel für einen Radweg ein.

Foto: Ulrich Hansbuer

Frankenförde. Sein Kardiologe hat es ihm empfohlen, dreimal die Woche radeln. Aber immer, wenn er auf der Landesstraße 80 zwischen Luckenwalde und Frankenförde entlangfährt, ist Michael Knape (parteilos) froh, wenn er die Strecke unfallfrei geschafft hat. „Die Straße ist einfach zu gefährlich“, sagte der Bürgermeister von Treuenbrietzen und reihte sich auch unter die über 60 Demonstranten ein, die bei einer Fahrraddemo für den schnellen Ausbau eines Radweges auf der L 80 am Samstag radelten. Der Verein „SchulRadWege e.V.“ hatte bereits zum dritten Mal aufgerufen, auf die Notwendigkeit eines Radweges entlang der L 80 aufmerksam zu machen. Eskortiert von zwei Polizeifahrzeugen, machten sich mehr als 60 Fahrradfahrer auf den Weg von Frankenfelde nach Frankenförde und sorgten kurzfristig für einen Stau auf der vielbefahrenen Landesstraße. „Wir fordern mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer“, sagte Michael Schulze,

Vorstand des Vereins.

 

Das Ziel das Vereines sei es, durch vielfältige Aktivitäten auf die Notwendigkeit eines Radweges entlang der L 80 aufmerksam zu machen. „Der Radweg soll von Luckenwalde bis zum Europaradweg E 10 bei Buchholz an der B 2 entstehen“, forderte auch Helmut Theo Herbert, Ortsvorsteher von Lühsdorf, der auch unter den Demonstranten war.

Vor allem der sichere Weg für Schüler der Grundschule in Zülichendorf und der weiterführenden Schulen in Luckenwalde wäre dringend notwendig.

 

Alexandra Rudolph erzählte von Familien, die es aufgegeben haben, ihre Kinder mit dem Rad zur Schule zu schicken. „Ohne einen sicheren Radweg erreichen wir die Verkehrswende nicht“, meinte sie. Auch die Erledigung von Einkäufen sicher mit dem Rad wäre über die L 80 nicht möglich und zum Teil lebensgefährlich.

„Der Wechsel zum Fahrrad als tägliches Fortbewegungsmittel sowie die touristische Erschließung der Region ist mit Radwegen zu machen“, so Michael Schulze vom Verein. Da es sich bei der L 80 um eine Landesstraße handelt, ist das Verkehrsministerium Brandenburg zuständig. „Und Potsdam ist weit weg“, sagte Michael Knape, der nicht vor 2030 mit einer Entscheidung rechnet. „Auch wenn wir an zweiter Stelle mit unserem Anliegen auf der Landesliste zum Ausbau der Radwege liegen, wir fordern von den beiden Kreisen und vor allem vom Land einen schnelleren Ausbau, noch vor 2030“, so Vereinsvorstand Michael Schulze.

 

Da durch E-Bikes auch längere Strecken schnell auf dem Land gefahren werden können, wäre das Rad mittlerweile auch eine Alternative als Fortbewegungsmittel in der Fläche. „Warum lassen wir nicht einen Bus am Tag weniger fahren, nehmen das Geld und bauen dafür einen Radweg“, sagte Treuenbrietzens Stadtoberhaupt

Knape und wartete mit einem außergewöhnlichen Vorschlag auf.

Aber große Hoffnungen auf eine schnelle Entscheidung im

Ministerium hat Knape nicht mehr: „Das Geld ist knapp.“

Von Ulrich Hansbuer